
Schauerlich schönes Schottland
Etwas südwestlich des Loch Lomonds sind wir gerade und warten darauf, dass am Freitag Yana und ihr Freund Luis uns besuchen kommen und wir einen gemeinsamen Luxusurlaub beginnen können.
Hergekommen sind wir über einige Umwege, aber erstmal zurück zum Lake District. Nach der Passquerung und einem Ruhetag radeln wir zum Nordrand des Districts, teils im Nebel aber dann auch wieder mit schönen Aussichten.









Immer Mal wieder werden wir hier angesprochen auf unser Gepäck und unsere Route und ernten Anerkennung für die Passquerung. Von Fahrradbegeisterten bekommen wir auch immer wieder Tipps, wo es schön sein soll und was wir noch unbedingt sehen sollten. Nicht immer passt das auch in unsere Pläne. Nun geht es aber zunächst weiter Richtung Norden, Ziel ist ein Campingplatz kurz vor Carlisle. Über ein wunderschönes „Fell“, so werden hier die Hochebenen genannt, geht es, der Weg zieht sich dann aber in die Länge und wird für uns beschwerlicher. Am späten Nachmittag, wir sind immer noch eineinhalb Stunden von unserem Ziel entfernt, reicht es uns eigentlich. Wir kommen an einem „Super Pod Camp“ vorbei und beschließen zu fragen. Tatsächlich haben sie noch einen Pod frei, so werden hier kleine Hütten genannt, den wir auch mieten könnten. Der Besitzer, auch ein Radliebhaber, bietet uns an, auch zwischen den Luxuspods, die gerade nicht bewohnt sind, zu zelten. Das machen wir gerne mit wunderschöner Aussicht und einem Luxusbad und kleinem Aufenthaltsraum nur für uns.

Ausgeruht und gestärkt geht es am nächsten Morgen weiter mit Kaffee- und Einkaufspause in Carlisle, Grenzstadt schon zu Römerzeiten und auch später zum Schottenreich.


Leider führt uns der Weg entlang viel befahrener Straßen. Das ist anstrengend, wenn die Autos mit hoher Geschwindigkeit vorbei zischen, auch wenn die meisten einen guten Abstand halten. Und es setzt Regen ein. Mittags sind wir schon in Schottland, Pause können wir aber nur in einem Outlet-Center in einer Bäckerei machen. Dort können wir nicht auf das Ende des Regens warten, also geht es wieder raus ins Naß. Inzwischen nimmt nicht nur der Regen zu, sondern auch der Wind. Völlig durchnäßt kommen wir in Powfoot an, unserem Tagesziel. Auf dem Campingplatz mit vielen schicken Mobile Homes und Pods hoffen wir auf ein trockenes Plätzchen oder zumindest einen halbwegs geschützten Flecken für unser Zelt. Wir haben kein Glück, alles ist ausgebucht und Zelte sind nicht erwünscht, wir werden an einen Bauern in der Nachbarschaft verwiesen, dort würden wir sicherlich unterkommen. Also raus in den stürmischen Regen, mit etwas Mühe finden wir auch den Caravan Club, aber keine Menschenseele, bei der wir uns erkundigen können. Unter einem Scheunendach stellen wir uns unter, um eine Telefonnummer zu suchen. Kurz darauf kommt jemand vorbei. Klar könnten wir unser Zelt bei ihnen aufbauen, die Nachbarn hätten aber auch Pods. Das spricht uns natürlich sehr an, wir rufen vorsichtshalber an, und erfahren, ja es gibt Platz. Also machen wir uns wieder auf den Weg, es ist nicht weit. Und wir werden schon erwartet. Die Pods sind leider doch nicht verfügbar, aber wir können unser Zelt im Windschatten einer Hecke aufbauen. Wir fügen uns in das unvermeitliche, sind schon froh, überhaupt einen Platz gefunden zu haben und machen uns daran, das Zelt im Regen und Wind aufzubauen, ohne, dass es gleich durchnässt wird.
Wir haben gerade die Bodenplane ausgelegt, als die Bäuerin wieder vorbei kommt und uns fragt, ob wir Innen schlafen wollen würden. Ja, sehr gerne antworten wir sofort. Dann sollten wir ihr bitte folgen. Schnell packen wir die Sachen wieder auf die Fahrräder und folgen ihr. In einer Reithalle können wir Wind- und Regengeschützt unser Zelt aufbauen und sind Dankbar für das Angebot und die Großzügigkeit.


Das Wetter verspricht nicht besser zu werden und der Wind weht heftig gegen uns, also beschließen wir umzukehren, zurück nach Carlisle zu fahren und dann mir dem Zug nach Edinburgh und dort zwei Nächte zu bleiben.
In einem Studentenwohnheim bekommen wir ein Zimmer und entdecken einen Teil der Stadt, bekommen eine Pause von unserem Campingessen.












Schließlich geht es weiter entlang des Clyde Kanals Richtung Glasgow, dort in der Nähe wollen wir Freitag Yana und ihren Freund treffen. Aber das Wetter bleibt unbeständig, Pausen im Freien sind nicht wirklich möglich, es wird schnell kühl oder ist zu Feucht dafür. Nachdem wir den ganzen Nachmittag wieder durch Regen fahren und entsprechend durchgeweicht sind, beschließen wir mit dem Zug nach Glasgow zu fahren, dort gibt es noch ein Zimmer in der Jugendherberge.

Natürlich zweifeln wir auch an uns, sind wir zu verweichlicht, dass wir nicht etwas Regen aushalten? Wir merken, dass uns das kühle und feuchte Wetter zusetzt und wir auch gerade etwas Reisemüde sind. Die Aussichten jetzt zehn Tage in einem kleinen Cottage zu sein und mit Yana und Luis zu verbringen sind da sehr Willkommen.

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Hallo Ihr beiden! Ich habe gerade Eure Reise vom Atlantik bis Schottland verfolgt. Macht Spass zu lesen was Ihr so alles erzählt und die Fotos lassen Reiselust aufkommen. Lasst es Euch gut gehen und erholt Euch gut im Cottage :).
Viel Spass weiterhin!
Liebe Grüsse an alle
Ja das cottage tut sehr gut und freut uns, wenn der Blog gefällt. 😀
Oh, mit dem Wetter habt ihr wirklich Pech. Das kann nur noch besser werden. Gut dass ihr immer wieder einen Unterschlupf findet. Was für ein Zufall dass ihr den König gesehen habt und das imposante Schloss. Viel Spass mit Yana und ihrem Freund und Erholung. Viele Grüße aus dem sonnigen Mönchberg
My goodness the two of you are brave. This is quite the adventure you are on. It also strikes me that people are basically kind and good – so many people offering help you. Please keep the stories and the pictures coming – by now you must be snuggled in your cottage and resting up nicely. Enjoy! With much love from South Africa.
Dear Christina, indeed it is very heartwarming to experience the kindness of people on this very basic level. And yes, the stories will continue to come. Today we will brave the Highlands, cottage and snuggling up starts tomorrow. Thanks for continuing to follow our adventure, much appreciated. The best to you too.